Baumaschinen und Abgasnachbehandlung

Import oder Export von Baumaschinen und die Emissionen

Der Import von Gebrauchtmaschinen in so genannte Sekundärmärkte oder in Länder, die hauptsächlich ältere Maschinen importieren, macht es notwendig, die Motoren zu modifizieren, um einen sicheren und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Unter anderem müssen die Verbrennungs- und Abgasnachbehandlungssysteme an den höheren Schwefelgehalt im Dieselkraftstoff in diesen Regionen angepasst werden.

Ist es zulässig, Motoren auf niedrigere Emissionswerte herunterzustufen?

Im Allgemeinen ist es weder ratsam noch rechtlich zulässig, den Emissionsstatus einer Baumaschine oder eines anderen Fahrzeugs von einer höheren Emissionsnorm wie TIER IV auf eine niedrigere wie TIER III herabzustufen, nur um sie in Ländern mit schlechterer Kraftstoffqualität einzusetzen.
Wenn Sie planen, Baumaschinen in einem Land mit schlechterer Kraftstoffqualität einzusetzen, ist es wichtig, dass Sie die lokalen Emissionsstandards einhalten. Dies kann die Verwendung geeigneter Kraftstoffzusätze, Filter oder anderer Technologien beinhalten, um die Einhaltung der Emissionsvorschriften zu gewährleisten, ohne die ursprünglichen Emissionskontrollsysteme der Maschine zu manipulieren.

Gibt es damit ein Rechtliches Problem?

Wenn Sie eine Maschine, die sich noch in einem Land mit strengeren Emissionsvorschriften befindet, auf einen niedrigeren Status zurückstufen und diese Maschine dann auch nur noch ein paar Meter in dem Land fahren, könnte es sein, dass Sie gegen das Gesetz verstoßen haben und sich strafbar machen.

Semiprofessionelle Lösungen für Downgrading von Baumaschinen-Motoren

In manchen Fällen, insbesondere wenn Techniker ohne entsprechende Qualifikation und ohne geeignete Softwarelösungen Motoren zurückstufen, kommt es vor, dass die Emissionswerte der Maschinen sehr schlecht werden. Unqualifizierte Versuche, Baumaschinen vom Emissionsstatus TIER IV auf TIER III herabzustufen, haben in einigen Fällen dazu geführt, dass diese Geräte schlechtere Emissionswerte aufweisen als der ursprüngliche TIER II Standard vorgab.

Abgasnachbehandlungs-System Caterpillar-Bagger

Mögliche Maßnahmen für Länder mit viel Schwefel im Diesel

In Ländern mit schlechter Kraftstoffqualität und hohem Schwefelgehalt kann der Einsatz von importierten Maschinen der Emissionsstufe TIER IV eine Herausforderung darstellen. Es gibt jedoch mehrere Maßnahmen, die helfen können, dieses Problem zu lösen und den Einsatz der Maschinen in solchen Ländern zu ermöglichen:

1. Kraftstofffiltration und -aufbereitung: Implementieren Sie Systeme zur Kraftstofffiltration und -aufbereitung, um Verunreinigungen, einschließlich Schwefel, aus dem Kraftstoff zu entfernen, bevor dieser den Motor erreicht. Kraftstofffilter und -abscheider können verhindern, dass Verunreinigungen Motorschäden verursachen und schwefelbedingte Probleme verringern.

2. Kraftstoffadditive: Verwenden Sie Kraftstoffadditive, die den Verbrennungsprozess verbessern und schwefelbedingte Emissionen verringern können. Letztlich ist diese Lösung jedoch immer mit hohen Kosten und Aufwand verbunden.

3. Kalibrierung der Motorsoftware: Arbeiten Sie mit dem Motorhersteller oder autorisierten Servicezentren zusammen, um die Motorsoftware auf den minderwertigen Kraftstoff abzustimmen. Dies kann die Anpassung bestimmter Parameter beinhalten, um die Leistung zu optimieren und gleichzeitig die Emissionen zu minimieren.

Downgrading als letzer Weg

Herabstufung des Motors (als letzter Ausweg): Als letztes Mittel können einige Länder in bestimmten Situationen, unter bestimmten Bedingungen und mit entsprechenden Genehmigungen eine Herabstufung des Motors erlauben. Dies würde eine Beratung durch Experten erfordern und sollte mit Vorsicht angegangen werden, um rechtliche oder ethische Probleme zu vermeiden. Einige Hersteller bieten komplette Kits zum Downgrading an.

Ökologische Folgen

Aus ökologischer Sicht ist der Weiterbetrieb von alten Motoren mit schlechten Emissionswerten und insbesondere die Rückstufung von Motoren in niedrigere Emissionsklassen die schlechteste Lösung. Die Exportnationen sollten sich vor Augen halten, dass die globale Reduzierung der Emissionen und damit der Erderwärmung eine kollektive Anstrengung ist und nicht dadurch erreicht werden kann, dass man seine alten Maschinen und Fahrzeuge einfach in der so genannten Dritten Welt laufen lässt.

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